Entwicklungsschwerpunkte 2018

  • “Profilschärfung” – Was macht die Thomas-Morus-Schule als katholische Schule aus?
  • Arbeit mit dem neuen Leitbild der Schulstiftung im Bistum Osnabrück: “Verstehen – Vertrauen – Verantworten”
  • Einstieg in die Planung zu einer “Schulfahrt” der gesamten Schulgemeinschaft
  • Neuimplementation der “Dokumentation der individuellen Lernentwicklung” (ILE)
  • Neuaufstellung des Kriseninterventionsteams (KIT)
  • Überlegungen zur “Gemeinsamen Entlastung im Schulalltag”
  • Überlegungen zur Demokratisierungsbildung über alle Jahrgänge ab dem Schuljahr 2019/20
  • Bewusstmachung der sonderpädagogischen Arbeit an unserer Schule – ggf. Schärfung des Konzepts
  • Einführung eines “Wartungsmoduls” im schuleigenen Netzwerk IServ
  • Überarbeitung der Schulbuchausleihe (insbesondere des Auslaufens der Ausleihe von Duden, Weltatlas, Bibel, Wörterbüchern)
  • Durchführung eines Ehemaligentreffens zur Beendigung der größeren Baumaßnahmen
  • Neugestaltung der Schule – Umsetzung der baulich-sächlichen Musterideen – Ausstattung und Digitalisierung (OG 1 und Erdgeschoss)

ZIELFORMULIERUNGEN der schulinternen Lehrerfortbildung „Profilschärfung“ der Thomas-Morus-Schule am 30.08.2018 im Kloster Nette

Schulleiter Matthias Wocken:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich würde gerne in eure Köpfe gucken.

Ich würde gerne erspüren, was ihr über den heutigen Tag denkt.

Ich möchte euch zu Beginn ein Fundament dieses Tages bieten, das ich enorm wichtig und vor allen Dingen bemerkenswert finde.

Das Fundament für den heutigen Tag ist: WIR können uns die heutigen Überlegungen erlauben. WIR trauen uns die heutigen Inhalte zu. WIR sind schon so weit, dass wir nicht angstbeladen, schlotternd erwarten, was unsere heutige Beschäftigung mit dem Thema Profilschärfung wohl auslöst. WIR haben ein Grundvertrauen zueinander, was unseren heutigen Tag zulässt. WIR setzen heute den i-Punkt auf einen supergeraden und standfesten Strich!

Und dafür spreche ich euch im Namen der gesamten Erweiterten Schulleitung erstens ein dickes Kompliment aus und zweitens danke ich euch dafür, dass unser Miteinander genauso ist, wie es ist.

Am Dienstag trudelte eine Mail mit einem Hinweis auf eine Fortbildung im Fach Religion im Bildungshaus Loccum bei mir ein:

Titel: „Ich bin nicht religiös, ich bin normal!“

Ich musste direkt an unser heutiges Treffen hier im Kloster Nette denken, denn ich hoffe, wir sind religiös und fühlen uns dabei reichlich normal.

Warum sind wir heute hier?

Am 6. März schrieb ich in der Kolumne unserer Homepage Folgendes:

Profilschärfung – Eine „Katholische Schule“ sein…

Die Thomas-Morus-Schule ist das doch seit ihrer Gründung in den 1970er Jahren. Was genau müssen wir da schärfen? Das Profil steht, jeder weiß Bescheid, an der TMS hat man gute Karten, wenn man katholisch getauft ist, direkt einen Schulplatz zu bekommen.

Ist das alles? „Katholisch“ als Eintrittskarte? Taufschein = Schulanmeldung? Das macht also das Profil der katholischen Schule aus?

Ich meine: BEI WEITEM NICHT !

Der Wunsch aller Menschen, vielmehr ihre Sehnsucht nach Transzendenz, nach einer Antwort auf die wesentlichen Fragen, tatsächlich auf Religion, ist voll da. Er ist viel präsenter als das unsere vermeintlich allgemeingültige Wahrnehmung zulassen möchte. Natürlich hat sich die Form der Religiosität geändert. Ohne Zweifel sind die Kirchen leerer als früher. Sicherlich sind die ehedem auswendig gelernten Inhalte des Katechismus‘ nur noch selten Inhalt der Gedankenwelt unserer Zielgruppe. Aber auf die Antworten von Katholiken zu den elementaren Anfragen hört man bis heute gebannt. Noch mehr, man erwartet sie von uns als konfessionelle Schule. Wir bieten an, die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu orientieren, ihnen vertrauensvoll den Weg in ein mündiges Erwachsenleben zu ermöglichen. Unser Bildungsangebot weist über den normalen Lehrplan hinaus, unser Umgang miteinander ist geprägt von der Gewissheit, uns ganz auf Gott verlassen zu können. Dieser Grundkonsenz im Kollegium der katholischen Thomas-Morus-Schule ist Fundament unserer täglichen Arbeit als Team. Die Nähe zu den Sorgen, Problemen und Ideen der uns anvertrauten Menschen müssen wir nicht diskutieren, sie ist einfach da. Das Streiten und Kämpfen für Wahrnehmungen, Änderungen und das Einbringen der eigenen Meinung ist fruchtbringend möglich, da wir nie die Bodenhaftung, das Vertrauen in unsere christlichen Überzeugungen in Zweifel ziehen müssen. Wir sind katholische Schule, allumfassend in unserer Ansprechbarkeit, Herangehensweise und Offenheit.

Wir brauchen die Vielschichtigkeit in unserer Gemeinschaft. Wir möchten im Kanon der Religionen bilden, vermitteln und verbinden. Wir nehmen unseren inklusiven Auftrag, auch aus der menschlich religiösen Überzeugung her, sehr ernst. Wir freuen uns auf Menschen jeglicher Prägung. Wir erwarten nur eins: Offene Herzen!

Dieser Text war ein klitzekleiner Startschuss für einen neuen Bewusstwerdungsprozess, für eine Profilschärfung der katholischen Thomas-Morus-Schule.

Wir sind mit diesem Anliegen vor den Elternrat getreten und haben angekündigt, dass auch die Eltern mit uns gemeinsam in einem nächsten Schritt überlegen müssen, was unsere Schule ausmacht, wo wir uns von staatlichen Schulen neben uns unterscheiden.

In einem Vorgespräch zum heutigen Tag sagte eine Kollegin sehr deutlich, erschlagt unser Kollegium nicht mit zu theologischem Kram.

Versprochen, das wollen wir nicht. Vielmehr wollen wir gemeinsam mit euch die Umsetzung des Stiftungszwecks unseres Schulträgers an der TMS, mit ihren ganz speziellen Ausprägungen, möglich machen:

Wir wollen Schule für junge Menschen sein, um sie zu mündiger religiöser Lebensgestaltung und Weltverantwortung auf der Grundlage des katholischen Glaubens zu befähigen. Was unsere Schülerinnen und Schüler bei uns lernen, geht über den Erwerb von Kompetenzen in allen Fächern hinaus. Sie lernen, zu verstehen, zu vertrauen und zu verantworten.“

Worum geht es heute konkret?

Wir möchten mit euch gemeinsam vier bis sechs Statements, Leitplanken, Essenzen, Grundsätze, unumstößliche Klarheiten unserer Schule erarbeiten, die uns im Alltag als Anker gelten sollen. Wir haben uns dazu einen Fahrplan überlegt, der hoffentlich einen guten Austausch und offene Worte ermöglicht. Der heutige Tag ist lange vorüberlegt und gemeinsam durch die Schulleitung mit Unterstützung des MAV-Vertreters Thomas Kerperin vorbereitet worden. Wir möchten uns zum Austausch bringen und wir wünschen uns das Entstehen eines gemeinsamen Plans für die Zukunft. Bitte lasst euch darauf ein und öffnet eure Herzen für unseren Austausch über UNS.

Wir haben bewusst auf einen Seminarleiter verzichtet. Wir machen heute bewusst unsere Tür zu und unterhalten uns untereinander. Wir können offen zueinander sein. Wichtig ist allein unsere gegenseitige Wertschätzung, die sichert, dass jegliches offene Wort konstruktiven Ursprungs ist.

Also:

Sind wir tatsächlich eines Sinnes? Haben wir gleiche Ziele? Finden wir es raus – bei klarem Wissen um die Kürze der Zeit am heutigen Tag…