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quop. Lernverlaufsmessung

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Aktivitäten der Fachbereiche

Beschreibung/
Zusammenfassung

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Zweck:

  • Da beobachtbare Lesekompetenzdefizite mit gezielten Fördermaßnahmen an der TMS in Beziehung gesetzt werden, erheben wir mit dem computergestützten Diagnosetool „quop“ seit dem Schuljahr 21/22 die Lernausgangslage in den Lernbereichen Leseflüssigkeit, Lesegenauigkeit sowie Leseverständnis im Jahrgang 5.
  • Des Weiteren messen wir in den Klassen 5 und 6 den Lese-Lernfortschritt im Bereich des flüssigen Lesens.

Eckdaten:

  • Pro Schuljahr sind 10 Messungen vorgesehen (etwa alle drei Wochen).
  • Alle Quop-Testungen sind niveaugleich und damit vergleichbar.
  • Im Durchschnitt dauert ein Test etwa 10 bis 15 Minuten.
  • Bei jeder Lernfortschrittsmessung wird die aktuelle Lesegeschwindigkeit sowie -genauigkeit des Lesers gemessen und miteinander in Beziehung gesetzt.
  • Der ermittelte Lesequotient (LQ) spiegelt das Leseniveau des Lesers wider und kann mit den Durchschnittswerten der Normgruppe verglichen werden.

Darstellung der individuelle Lernentwicklung als Lernverlaufskurve:

  • Der Kurvenerlauf verdeutlicht die Effektstärke der durchgeführten Lesefördermaßnahme. Steigen die Werte, werden Lernerfolge sichtbar. Die Lesemotivation erhöht sich.
  • Stagniert die Leseentwicklung oder senkt sich die Lernverlaufskurve gar (deutlich) ab, muss unbedingt ein Gespräch mit dem Leser geführt werden. Es ist zu klären, ob er tatsächlich gemäß der verabredeten Laut-Lesemethode richtig und kontinuierlich das laute Lesen geübt hat. Wenn nicht, kann schließlich keine messbare Lernentwicklung stattfinden. Trainiert der Leser jedoch fleißig das laute Lesen, könnte es sein, dass die zur Verfügung gestellten Übungstexte zu leicht oder zu schwer sind, ggf. muss die Leseniveaustufe der Texte verändert werden. In der Fachliteratur heißt es, wer 40 WPM beim Vorlesen unterschreitet oder eine Fehlerquote von mehr als 20 Prozent hat, ist mit dem Text definitiv überfordert (Gold, 2018, S. 70). Es kommt zum Verlust der Lesemotivation, die Lesebereitschaft ist gehemmt. Dies gilt es unbedingt zu vermeiden. Die Lehrkraft bestimmt für das Laut-Lesetandem die Lesetexte.
  • Rät der Leser beim „Quopen“ anstatt wirklich zu lesen, wird dies mit dem Algorithmus des Programm unmittelbar erkannt und es werden keine Lesepunkte vergeben. Dieses Phänomen muss im Vorfeld mit der Klasse deutlich thematisiert werden. Kindern, denen es schwer fällt, Arbeitsregeln einzuhalten, zeigen nicht immer ihr bestes Leistungspotential, wenn sie nicht klar wissen, wozu sie quop machen. Die mangelnde Entwicklung der Leseflüssigkeit ist somit kein eigentliches Lesekompetenzproblem, sondern ein Motivationsproblem.
  • Probleme, die ein Kind belasten, oder eine mögliche Fehlsichtigkeit könnten gleichfalls Ursachen für gehäufte Lesefehler sein.
  • Lernverlaufskurve müssen kontextabhängig analysiert und interpretiert werden.

Dokumentation:

  • Die Lernverlaufskurve wird im ILE-Ordner abgeheftet.

 

Werden die Lernverlaufsmessungen bewertet?

  • Diagnoseergebnisse werden nie benotet. Quop ermittelt lediglich die Lernausgangslage im Vergleich zur Normgruppe und beschreibt die Lernentwicklung im Bereich der Leseflüssigkeit bis Ende Klasse 6, um passgenaue Fördermaßnahmen zu entwickeln. Ab Klasse 7 können bei weiter bestehenden Lesedefiziten andere Tools zur Evaluation herangezogen werden, z.B. LDL oder SLS (siehe Literaturliste, Tool-Datenbank von BiSS Transfer).

 

Ist quop auch in anderen Fächern nutzbar?

  • In den Fächern Englisch und Mathematik wurde quop gleichfalls im Schuljahr 21/22 an der TMS erprobt und evaluiert. Das Tool wurde nicht verpflichtend eingeführt, da sich aus den vielfältigen lernverlaufsdiagnostischen Informationen keine direkten Fördermaßnahmen ableiten ließen.
  • Die Erhebung der Lernausgangslage im Fach Mathematik in den Lernfeldern Mengen und Zahlen, Einheiten sowie Geometrie wurde hingegen positiv eingestuft, um den Lernstand objektiv einschätzen zu können.
  • Fachlehrkräfte der Fächer Englisch und Mathematik können „quop“ nutzen, wenn sie es möchte. Es fallen keine weiteren Kosten an. Die Nutzung ist im Jahresbetrag enthalten.

Vorteile der diagnosebasierten Förderung mit quop

  • Direkte Rückmeldung:
    • Schüler:innen erhalten direkt nach jeder Lernverlaufs-messung Rückmeldung und können sich selbst besser einschätzen. Lehrkräfte können eine detaillierte Aufschlüsselung der Messwerte im Lehrermenü aufrufen: Lesegeschwindigkeit, Anzahl der richtigen Sätze sowie Lesequotient (LQ).
  • Formative Evaluation:
    • Die lernverlaufsdiagnostischen Informationen unterstützen die Kommunikation zwischen Lehrkraft, Kind sowie Eltern wirkungsvoll, z.B. wenn über weitführende Lernimpulse gesprochen wird.
  • Objektive Sicht auf die Lernentwicklung der Kinder
  • Verbesserung der Unterrichtsqualität:
    • Unterricht/individuelles Förderangebot können zeitnah angepasst werden. Eine passgenaue Differenzierung ist leichter.
  • Normierte Vergleichsgruppe:
    • Der Vergleich zeigt an, ob die Lesekompetenzentwicklung alters- und stufengerecht ist.

Nachteil von quop: 12,85 Euro (Stand 2022) Jahresgebühr     pro Schüler:in.

Beteiligt

Beteiligt

Deutschlehrkräfte der Jahrgänge 5 und 6, FSJer:in, bei Bedarf weitere Fachkräfte für die individuelle Förderung, ggf.  Förderschullehrkräfte

Ziel(e) 

Ziel(e) 

(allgemein) 

Orientierung an den Ressourcen der Lernenden, Erhebung der Lernausgangslage, diagnosebasierte Leseförderung sowie bei Bedarf individuelle Förderplanung.

Kinder lesen am Ende Klasse 6 auf Unabhängigkeitsniveau.

Maßnahmen/

Arbeitsplanungen

Maßnahmen/ 

Arbeitsplanungen 

  1. Auf der Internetseite von quop als Lehrkraft registrieren und unter „Einstellungen“ die Lerngruppe einpflegen.
  2. Benutzernamen und Passwörter der Kinder generieren, ausdrucken und an die Lerngruppe verteilen.
  3. Zeiträume der Lernverlaufsmessungen sichten und iPads rechtzeitig reservieren.
  1. Erste Messung gut anleiten: eine Doppelstunde dafür einplanen, um das Diagnosetool ausführlich erklären zu können, u.a. Aufgabenformate an der Tafel vorstellen und Metakommunikation über quop (im eigenen Lesetempo lesen, aber nicht trödeln, Antworten nicht raten, keine Bewertung, Vorteile etc.)
  2. Ruhige Arbeitsatmosphäre schaffen und bewahren: Alle starten immer gleichzeitig mit dem Lesetest. Die iPads kommen erst in den Rollkoffer zurück, wenn auch das letzte Kind seinen Lesetest beendet hat (niemand redet, steht auf oder kramt in der Tasche). Ggf. Lernaufgaben z.B. in der App „Anton“ vorab mit der Gruppe festlegen, die direkt nach der Lernverlaufsmessung selbstständig bearbeitet werden.
  3. KEINE Hilfestellung beim Leseprozess geben!

Ausnahmen:

  • Kinder mit Migrationshintergrund, die Vokabeln nicht kennen. Ggf. nächste Testung im Nebenraum mit FSJler durchführen lassen.
  • Sehr leseschwache Kinder, ggf. mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, können bei Bedarf Testungen mit leichterem Leseniveau (Voreinstellung unter Klassenliste möglich) oder Elfe II ermöglicht werden. Messungen werden nicht ausgesetzt.

Messergebnisse analysieren und  interpretieren und daraus Förderplanung generieren.

Vernetzt mit 

Vernetzt mit 

Deutschlehrkräfte in Jahrgang 5-7, weitere Lehrkräfte in der Leseförderung

VerfasserIn 

VerfasserIn 

Christina Meyer

Sonstiges 

Sonstiges 

Literatur zum Nachlesen:

hfp Informationssysteme GmbH Quop. Die Lernverlaufsdiagnostik. Zugriff unter: https://www.quop.de/de/start/

MK Niedersachsen (Hrsg.) (2021). Handreichung „Lernausgangslage – Feststellung und Dokumentation Klasse 5 bis 10“ Zugriff unter: https://bildungsportal-niedersachsen.de/fileadmin/Startklar_in_die_Zukunft/PDF-Dateien/Handreichung_Lernausgangslage_29.07.2021.pdf

 

Universität Köln (2022). Bildung in Schrift und Sprache (BiSS) Transfer. Tool-Dokumentation. Zugriff unter: https://www.biss-sprachbildung.de/angebote-fuer-die-praxis/tool-dokumentation/